Folgende Tempel besuchte ich heute: 62, 64, 63, 65, 66, 67 und 68
Noch etwas konfus beginne ich gegen 6 Uhr mit der Bilderbearbeitung, ich möchte das frei WLAN des Business-Hotels zum hochladen der Bilder noch nutzen. Für das Frühstück wähle ich die japanische Frühstücksvariante. In einem anderen Speisesaalbereich gibt es auch die westliche Variante. Im Nachhinein hätte ich vermutlich dort besser gelegen. Der Speisesaal ist überfüllt mit Chinesen. Das Frühstück ist leider das Schlechteste was, ich bisher hatte. Das Hotel auf dem Flughafengelände ansonsten aber sehr gut.
Ich arbeite noch bis ca. 9:45 Uhr. Dann wird es etwas hektisch, ich muss bis 10 Uhr das Zimmer verlassen. Glücklicherweise hat sich bei mir im Rucksackpacken wieder die Routine eingestellt und es geht flott von der Hand. Genau um 10 Uhr stehe ich an der Rezeption. Der nächste Zubringerbus zum Flughafengebäude geht erst in 15 Minuten. Ich entscheide mich, zu Fuß zum Flughafengebäude und dort zum Meitetsu-Bahnhof (Privatbahn in der Präfektur Aichi und Gifu) zu gehen.
Mit einem „Limited Express“ fahre ich eine Station bis zum Bahnhof Tokoname. Unmittelbar am Bahnhofsgebäude ist der Taxistand und dort wähle ich das nächste Taxi aus. Der ältere Taxifahrer hat kein Problem mit mir als Ausländer. Gleich sind zwei weitere Taxifahrer bei mir und nehmen mir den Rucksack ab. Zum Einladen des Rucksacks in den Kofferraum packen sie wieder gemeinsam an. Ich zeige meine Info von Noriko mit der Adresse des Tempels. Ein kurzer Austausch untereinander und ich höre das „Ok“. Die Fahrt zum Tempel dauert etwas. Von dort starte ich nun meine Tagesetappe zum Tempel 62 (Toun-ji).
Ziemlich dicht am Ziel finde ich trotzdem nicht den Zugang zum Tempel. Eine ältere Frau versteht mich sofort, ich vermute, vor mir haben schon viele nach dem Tempeleingang gefragt. Beim Abstempeln kommt noch der Priester hinzu und fragt, ob ich aus Deutschland komme und Bach heiße. Ich bin ein bisschen verblüfft. Woher er das weiß erklärt er mir, nur leider verstehe ich es nicht. Vermutlich ist es der gut funktionierend Tempelfunk, man berichtet untereinander von dem Geijin aus Deutschland. Komplett in einem Stück diesen Pilgerweg zu laufen kommt wohl kaum vor und das dazu noch von einem Ausländer. Ich gebe ihm meine Visitenkarte mit zusätzlich japanischer Übersetzung. Sie kommt wieder gut an, wie ich es schon öfters feststellen konnte.
In Japan tauscht man häufig Visitenkarten aus. Überreichen tut man dieses dann mit „beiden“ Händen und mit einer leichten Verbeugung.
Nur wenige Meter vor Tempel 64 (Hozen-ji) komme ich an einen Ausstellungsraum mit Kinderbildern und Plastiken von Kuchen und Torten der Kinder vorbei. Aus dem Inneren werde ich von einem älteren Mann angesprochen. Da ich Kaffeedurst habe, frage ich nach Kaffee und tatsächlich bekomme ich für nur 150 Yen eine Tasse Kaffee, einen Becher grünen Tee und ein Stück Kuchen. Wieder gebe ich meine Visitenkarte und von der netten Bedienung höre ich ein: „Shotto Matte Kudasai“ und schon ist sie verschwunden. Wenig später kommt sie mit einem Mann zurück. Es ist der Teegefäße-Meister Herr Takao. Er stellt noch in Handarbeit Keramik-Teekannen und –Becher her. Und noch wenig später wird ein weiter Mann, Herr Masahiro, hinzugeholt. Er spricht Englisch.
Nur wenige Meter vom Ausstellungsraum entfernt zeigt mir Herr Takao in seinem Geschäft einige seiner schönen handgefertigten Teekannen. Nachdem wir zurück im Ausstellungsraum sind, mache ich noch Fotos von allen Anwesenden. Dem älteren Mann, der mich zu Beginn angesprochen hatte, gebe ich mein Osamefuda und er ist sichtlich gerührt darüber.
Herr Masahiro begleitet mich noch fast bis zum Tempel. Unterwegs komme ich an verschieden Keramikkunstwerken vorbei. Im Tempel finde ich niemand, der mir mein Pilgerbuch abstempelt, den Zugang zu den Stempeln habe ich. Jetzt beginnt das Auswählen der richtigen Tempelseite. Das ist nicht so einfach, die Namen der Tempel und die Nummern sind traditionell in Kanji auf der jeweiligen Seite in horizontaler Schreibung eingetragen. Da ich die Tempel nicht immer in der üblichen Reihenfolge anlaufe, muss ich von 1 an abzählen. Das weitere Problem bei den Stempeln ist, zu erkennen, wie herum ich diese an der richtigen Stelle setzen muss. Es gibt drei Stempel. Vermutlich aus Bequemlichkeit sind in einigen Tempeln diese drei Stempel auf einer Holzplatte befestigt. Ich habe hier aber die drei Einzelstempel und muss diese nun richtig setzen. Ob es tatsächlich geklappt hat, weiß ich nicht.
Dies scheint ein besonderer Ort für Keramikkunst zu sein. Überall im Ort finde ich Keramikplastiken und das sogar auf der Schulgeländemauer der „Tokonamishi Elementary School“. Auf dem Schulhof haben Mädchen Sportunterricht. Sitzend verfolgen sie den Worten des Lehrers.
Der folgende Tempel 63 (Daizen-in) ist eine Baustelle. Das Dach des Hondo (Haupthalle der Tempelanlage) wird neu eingedeckt. Auch hier ist niemand da um mein Pilgerbuch abzustempeln. Diesmal habe ich Glück und alle drei Stempel sind vereint auf einer Holzplatte. Der nächste Tempel 65 (Soji-in) liegt etwas abseits und idyllisch auf einem kleinen bewaldeten Hügel. Am Schalter komme ich mit der Frau in Englisch ins Gespräch. Als ich wenig später mich auf den Treppenstufen vor der großen Tempelglocke für eine Pause niederlasse, kommt die Frau und bringt mir einen dicken roten saftig süßen Apfel. Sofort werden Erinnerungen von 2009 auf meinem Jakobsweg (Pilgerwege in Spanien und ganz Europa) durch Frankreich wieder wach. Dort lief ich mit zwei Schweizer an einer Apfelplantage vorbei. Beim Anblick der reifen Äpfel lief mir das Wasser im Mund zusammen und ich hatte einen regelrechten Heißhunger danach. Meine beiden Begleiter trauten sich nicht, den dort arbeitende Bauern zu fragen. Ich aber tat es und bat um einen Apfel. Dort bekam ich genau so einen dicken roten saftig Süßen.
Wenig später erreiche ich eine vierspurige Straße in Richtung Nagoya und Chita Stadt. Diese muss ich abgetrennt von der Fahrbahn für ca. 1,5 Kilometer entlang laufen. Danach biege ich auf eine kleinere und weniger befahrene Straße, wieder mit separatem Bürgersteig ab. Diese Straße steigt kontinuierlich an, und da es nichts besonders zu schauen gibt, steigere ich deutlich mein Tempo. Der Schweiß fließt ordentlich, der Spaß mich wieder etwas zu verausgaben aber auch.
Es folgen die Tempel 67 (Sanko-in) und 68 (Hozo-ji) und nicht weit vom letzten Tempel liegt auch meine Pension. Diesmal gibt es in Rōmaji (=Schreibweise mit lateinischen Buchstaben) den Namen an der Hauswand. Ich werde sehr freundlich begrüßt. Im Eingangsbereich wimmelt es von Schuhen. Kaum habe ich meine Wanderschuhe ausgezogen, hilft mir eine jüngere Frau den Rucksack abzusetzen. Nach den Formalitäten trägt sie ihn ohne Probleme bis in mein Zimmer im ersten Stock.
Es ist üblich, dass man im Eingang immer die Straßenschuhe auszieht. Es liegen dort ausreichend Schlappen. Betritt man ein Tatami-Zimmer werden aber auch diese Schlappen vorher ausgezogen. Für die Toilette gibt es wiederum extra Schlappen. Man stellt die Schlappen vor dem Tatamizimmer immer in Richtung des Hinausgehens ab. Das gilt auch nach Verlassen des WCs mit den speziellen Schlappen. Doch leider schludern auch Japaner inzwischen damit. Ich finde dann kreuz und quer die Toilettenschuhe im WC-Bereich. Mit meinen hochgeschnürten Wanderschuhen dauert es immer eine Weile. Auch vor einem Tempelgebäude im Holzbereich – das kann schon die Treppe hoch zum Gebäude sein – zieht man die Schuhe aus.
Wie ich später feststelle, sind vor allem Handelsreisende, Busfahrer und Handwerk in dieser Familienpension. Mein Zimmer ist wieder ein klassisches japanisches Zimmer mit Tatami und Futon direkt auf dem Boden.
Nach einem heißen Bad setze ich mich zum Schreiben in den offen zur Küche liegenden Speiseraum. Die Pension ist ein Frauenhaushalt mit zwei oder drei Generationen. Die Großmutter scheint hier das Sagen zu haben. Sie dirigiert mit deutlicher Stimme alle anderen. Wie ich aber feststelle wird hier viel gelacht. Zeitweise setzt sich die Großmutter beim Abendessen zu den Handwerkern an den Tisch.
Meine Arbeiten soll ich um 22 Uhr im Speiseraum beenden. Kurz davor teilt mir die junge Frau mit, dass ich in ein anderes Zimmer umziehen kann. Es ist ein Zweibettzimmer mit kleinem Schreibtisch. Wunderbar weiter an einem Tisch mit normalem Stuhl zu arbeiten.
Meine heutige Route 私の今日のルート:
[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ maptype=“TERRAIN“ gpx=“https://www.chita-pilgerweg.de/wp-content/uploads/2015/11/Etappe-012-2015-11-12.gpx“ elevation=“no“]
今日、第62, 第64, 第63, 第65, 第66, 第67, 第68,番の寺を訪れた
まだ少し寝ぼけ気分ながら朝6時頃ブログの画像編集を開始し、写真のアップロードの為ビジネスホテルの無料Wi-Fiをもっと使用したいと思った。朝食は和朝食を選んだ。別のダイニングエリアでは洋食メニューがあった。あとで考えるとあちら(洋食)のほうがおそらくそこ(和食)より良かったようだ。食堂は中国人で満員だった。朝食は残念ながら私が今まで食べた最悪と言える。それ以外の点では空港のホテルは大変良かった。
9時45分頃まではブログに懸かりきった。チェックアウトが午前10時なので気が焦り始めた。幸いバックパックの包装順序には慣れてきたので次々と素早くできた。10時丁度にはレセプションにいた。空港ターミナルへの次のバスは15分後だ。私は空港ターミナルに歩いて行き、そこの名鉄駅(愛知県と岐阜県での民間企業)に行く事にした。
「準急」で一区の常滑駅まで行く。駅のすぐ前がタクシー乗り場になっていて私は次に乗れるタクシーを選んだ。年配のタクシー運転手は外国人の私でも問題なかった。すると別の二人のタクシー運転手がすぐに来て私のリュックサックを受け取り、皆一緒にリュックサックをトランクに詰め込んだ。私は寺のアドレスの書いてある紀子がくれたメモを見せた。運転手相互の短い会話の後“OK“と言うのが聞こえた。前日訪ねた最終の寺へのドライブは少し時間がかかった。そこから今日の行程上最初に訪れる第62番の洞雲寺へ歩いて出発。
目指す寺のかなり近くに来ても山門は見つからなかった。私より先に行った人の多くが既に山門の場所を訪ねたのか、年配の女性は私の質問をすぐに理解した。納経帳のスタンプを頂く時、そこにわざわざ来た住職が「私がドイツから来て、名前がバッハであるかどうか」を確認した。えっ?、少し面食らってしまった。彼がどうしてそのことを知っているかを説明してくれたが、ただそれが残念なことに私には理解できなかった。おそらく機能の優れた巡礼寺同士の連絡網で、ドイツからの外人の事を互いに彼らが連絡し合ったのだろう。おそらくこの巡礼路全てを一度で回りきる人やおまけにそれが外国人というのはほとんどいないはずだ。私は彼に日本語訳付の名刺を差し上げる。既に幾度も確認できたように今回も日本語付き名刺が効を奏した。
日本では多くの場合、名刺を互いに交換します。 名詞を渡す時は、少しお辞儀をしながら両手で相手に差し上げ、受ける相手も少しお辞儀をしながら両手でそれを受け取り、受け取った名刺に書かれたことをしみじみ眺めてほめ言葉でコメントする。
第64番の 宝全寺の前わずか数メートルの所で子供たちの絵や子供が作ったケーキやパイの造形などの展示スペースを通りかかった。内側から一人の老人が話しかけてきた。私はコーヒーが飲みたかったのでコーヒーを頼むと、実際にはたった150円払っただけでコーヒー、緑茶そしてケーキまで頂いた。またその人にも名刺を差し上げた。親切な接待の女性が「ちょっと待ってください」と言い残してすぐに消えてしまった。その少し後、彼女は一人の男性と戻ってきた。彼は茶道具の陶芸認定作家の高尾氏と言う方だった。彼はまだ手作りで急須や湯飲みを製作ている人だった。そしてまた少し後さらにもう一人、正弘氏という方を呼んできた。彼は英語を話す。
高尾氏は門前の展示スペースからわずか数メートルのところにある彼の店で美しい彼の手作りの急須のいくつかを見せてくださった。また皆で展示スペースに戻り私は全員の写真を撮る。冒頭で私に話しかけてきた年配の男性に私の「納め札」を差し上げると彼は見るからに感激された様子だった。
正弘氏はほぼ本堂の近くまで一緒に来てくださった。その途中、別の数々の陶芸作品を見た。スタンプを頂く所は分ったが納経帳のスタンプ係りが不在だった。寺のどちら側に行けばいいか迷った。寺の名前と番号が其々のページに左から右へと水平に伝統的な漢字で登録されているので、その判別はそう簡単ではなかった。私は普通の順番でいつも寺を回っているとは限らないので、1から数えなければならない。それに加えて問題は、私が正しい場所にいるかについてどのようにして認識するかということだった。スタンプは 三つある。おそらく便宜上の理由からか、これら三つのスタンプはいくつかの寺院では一枚の木質ボードに固定されている。しかしここでは個々に三つスタンプがあるので其々を正しいページに押さなければならない。そこで自分でした事が実際きちんと出来ていたかはわからない。
ここは、陶器芸術の特別な場所であるように思われる。私の行く所どこにでも陶芸作品があり、さらには常滑市立小学校の外壁の上にも見られた。校庭では女子生徒の体育の時間だった。生徒達は先生の言葉を座って聴いていた。
次に行く第63番の 大善院は工事中だった。本堂の屋根が新たに葺かれる。それにここでも私の巡礼帳に押印をしてくれる人は誰もいなかった。今度は運よくすべての3つのスタンプは一枚の木製の板に収まっていた。次の第65番の相持院は少しはずれにあり森のある小さな丘の上の牧歌的存在だった。受付の女性と英語で話した。後で休憩のため寺の大きな鐘楼の前の階段で少し休んでいると、その女性が大きな赤い実から甘い果汁が滴るような林檎を私のために持ってきた。そのとたん2009年のフランスを通り抜けてのヤコブの路(スペインと全ヨーロッパの巡礼ルート)の巡礼を思い出した。その時私は二人のスイス人とリンゴ園のそばを歩いて行った。熟したりんごを見てよだれがたれそうだった上に、とても林檎に飢えていた。私の2人の同伴者はそこで働く農民に『林檎をもらえないか』聞いてみる勇気は無かった。でも私は聞いてみた。そこで私は今回と全く同じ大きくて甘いジューシーな赤い林檎をもらった。
その少し後、私は名古屋市と知多市方面行き4車線の高速道路に出た。ここで私は約1.5キロほど其の車道沿いに歩かなければならなかった。そのあと私は車の少ない細い車道沿いの分離された歩道に出た。この道路はただ登り坂だけで特に見るものも無かったのでかなりペースを高速に上げる。汗でびしょぬれになりながらも適度に楽しんだとはいえ体力の限界を感じた。
第67番の 三光寺と 第68番の 宝蔵寺とが続き、その最後の寺院からも遠くないところに今日の私の宿がある。此処は建物の壁にローマ字で宿の名前があった。非常に暖かく歓迎された。玄関には靴が散乱していた。私がハイキングブーツを脱いだとたん私がリュックサックを下ろすのを若い女性が手伝ってくれた。チェックインの手続き後、彼女は二階の私の部屋まで軽々とそれを運んでくれた。
玄関で靴を脱ぐのは一般的な事です。そこにはスリッパが充分ある。畳の部屋に入る時は入る前にこれらのスリッパを脱ぐ。トイレ用にもまた別のスリッパがある。和室に入る前に脱いだスリッパは常に部屋から出て行くときすぐに履ける方向に置く。これはまた、トイレ用スリッパの場合も同じ。残念ながら最近の日本人はそれをまじめに実行しなくなった様だ。そのためトイレでは縦横無尽にやたら乱雑に散乱したトイレ用スリッパが不快だった。私の編み上げ登山靴はどこでも脱着に常に時間がかかる。また、寺院の建物の木材張りの床や時には建物へ上がる階段のところでも靴を脱がなければならない。
後で分った事だがこの民宿の主な宿泊客が出張社員、バスの運転手や職人達などだということだった。私の部屋は今回も床に直接布団を敷く畳敷きの伝統的な和室だった。
熱い風呂の後、ブログ執筆の為台所の見える食堂に席を取る。宿は、二代、三代に渡る女系家計です。祖母がここでは発言権を持っているようです。彼女は凛とした声で他の皆に支持命令をした。しかしここでは笑いが絶えないのに気付いた。時には祖母は夕食時に職人達とテーブルを囲んでいた。
食堂での私の執筆の仕事は22時には終わらねばならない。閉室直前に別の部屋に若い方の女性スタッフが来て別室への移動を教えてくれた。そこは小さな机のあるツインベッドルームだった。通常の(洋風の)椅子とテーブルで仕事の続きが出来るのは素晴らしい。